Welche Teppicharten gibt es und wo liegen die Unterschiede

Bei Teppichen gibt es eine Vielzahl verschiedener Fertigungsarten, grundsätzlich unterscheidet man jedoch zwischen getufteten, gewebten und gewirkten Teppichen, die nur aus einer Schicht bestehen. Je nach Herstellungsart und Material unterscheiden sich Teppiche in vielen Punkten, wie Strapazierfähigkeit, Materialanmutung und natürlich Preis.

Teppiche im Tufting-Verfahren

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Für gewöhnlich bestehen Teppiche aus einer Nutz- und einer Trägerschicht. Die oben liegende Schicht, also die Nutzschicht, wird auch als Pol bezeichnet. Die Dicke dieser Schicht ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Beide Schichten werden mit zahllosen kleinen Nadeln miteinander verbunden und so das Polgarn auf der Trägerschicht eingearbeitet, was man Tufting nennt. Auch hier gibt es Unterschiede im exakten Herstellungsverfahren.

Schnittflor (oder Velours): Bei diesem Verfahren werden die Schlingen oben aufgeschnitten. Ab 40 Millimeter Länge spricht man von „Shag“ oder Shaggy“.

Schlingenware: Hier besteht die Nutzschicht aus geschlossenen Schlingen aus Garn oder Faser.

Schnittschlinge: Hier werden Schnittflor und Schlingenware miteinander kombiniert. Schnittschlingen in unterschiedlicher Höhe nennt man Relief.

Hoch-Tief-Struktur: So wird ein Profil in der Teppichoberfläche bezeichnet, das während der Fertigung durch elektrisch gesteuerte Rollen erzeugt wird.

Tip-sheared: Dies bedeutet, dass der Teppich unterschiedlich hohe Polhöhen aufweist, wobei die obersten aufgetrennt werden und ein velourartiges Muster erzeugen.

Saxony: Hochflorige Velours-Teppiche werden oft als „Saxony“ bezeichnet. Hier handelt es sich um einen sehr komfortablen und hochwertigen Teppich, der aber gleichzeitig eine sehr widerstandsfähige Oberfläche besitzt, welche auch gut die regelmäßige Belastung von Stuhlrollen aushält.

Orientalische Teppiche: Wirk- oder Knüpftechnik

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Durch die Wirktechnik entsteht ein sehr glattes Gewebe, was historisch vor allem als Wandbehang oder Diwandecke genutzt wurde. Besonders bekannt sind Kelim- und Sumakteppiche. Bei der Knüpftechnik werden einzelne Flormaschen Knoten für Knoten auf einer Kette aus Baumwolle oder anderen Materialien eingeknüpft. Vor der Erfindung künstlicher Farbstoffe wurden die Farben in Teppichen ausschließlich aus pflanzlichen oder tierischen Quellen hergestellt. Typisch für orientalische Teppiche sind farbenprächtige Muster und Motive.

Orientteppiche, Kelim und typisch europäische Teppiche

Die berühmten Orientteppiche werden meist entsprechend dem Ort ihrer Herstellung benannt und spiegeln in ihren Mustern auch Motive der jeweiligen Region wieder. Klassische Orientteppiche werden auf einem senkrechten Rahmen handgeknüpft und je dichter die einzelnen Knoten sind, desto wertvoller und haltbarer ist der Teppich. Orientteppiche sehen von Vorder- und Rückseite gleich aus.
Eine besonders beliebte Form ist der Kelim, was türkisch für Teppich ist. Der typische Kelim ist von Pakistan bis Marokko ähnlich und meist flach gewebt. Früher wurde der Kelim als Satteldecke, Sitzmatte oder Bodenbelag genutzt und erfreut sich heute auch in Europa immer größerer Beliebtheit.
In Europa wurden und werden Teppiche meist maschinengewebt. Man unterscheidet glatte Schlingen- und Noppenteppiche. Die Vielfalt an modernen Teppichen wird im Zuge der Globalisierung immer größer. Durch moderne Herstellungsarten entstehen ständige neue Stile um die verschiedenen Kundenwünsche zu befriedigen.

Quellenangabe/Bild

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